Eitner 1/1903, Bd. 9

Spengler, Lazarus, geb. 13. März 1479 zu Nürnberg, gest. ebd. 7. Sept. 1534. Studierte in Leipzig 1494 die Rechte, wurde 1507 Ratsschreiber in Nürnberg, dabei ein eifriger Beförderer des Reformationswesens. 1520 mit dem Banne belegt, nahm die Stadt nur wenig Notiz davon und sandte ihn sogar 1521 auf den Reichstag in Worms. Er schrieb geistliche Streitschriften und zeichnete sich auch als geistlicher Liederdichter aus (Haussdorf’s Lebensbeschrbg. Sp.’s. Spengleriana, gesammelt von M. M. Mayer. Nürnbg. 1830). Auch als Komponist ist er bekannt. Peter Schoeffer nahm 1536a das deutsche 4stim. Lied: „Dieweil umbsonst jetzt alle kunst“ auf (Eitner 1). Dasselbe Lied im Ms. 940, 262 der B. Proske. Im Neudruck: M. f. M. 26, 72. Ein L. Spengler gab auf eigene Kosten die auf der Löwenburg bei Kassel in einen Tisch eingedruckten (!) Musiknoten, angeblich von Landgraf Moritz von Hessen komponiert, in Partitur heraus. Kassel, L. Spengler (19. Jh.?). Die 2 Gesänge beginnen mit 1. Musica cum Musis commercia mutua tractant. 2. Die Music gönnt uns Gott zur Freud, für 6 Stimmen. [Schwerin F., in Kade’s Kat. 2, 240 die Notenanfänge aller Stimmen mitgeteilt. B. Kassel.