Schilling 1/1838, Bd. 6

Taubenmerkl, Michael, ein vortrefflicher Orgelspieler, der von Einigen selbst den großen Buxtehude, Bach, Pachelbel und solchen Meistern unbedingt zur Seite gestellt ward, war 1748 geboren, Priester und Organist an der Pfarrkirche zu Amberg, in der obern Pfalz, und starb 1813 oder 1814. Eine besondere Kraft besaß er im Fugenspiel und in der freien Fantasie. Er würde hinsichtlich seiner künstlerischen Bildung zu einer weit verbreiteten, großen Berühmtheit in der Welt gelangt seyn, hätte er nicht, vielleicht einem angeborenen Triebe folgend, ein stilles zurückgezogenes Privatleben jedem öffentlichen vorgezogen. Dies mag auch der Grund seyn, warum man über seine Bildungsgeschichte fast gar keine Kunde hat. Von seiner Umgebung in Amberg und dessen Gegend wie überhaupt von Allen, die ihn näher kannten, ward er als Künstler und namentlich als meisterlicher Orgerspieler[sic!] wie als Mensch hochverehrt.