Schladebach 1/1861, Bd. 3

Töpler, Joseph, geb. 1799 zu Ullersdorf bei Liebenthal (in Schlesien), erhielt den ersten Musikunterricht von de Kantor Scheer in Löwenberg, besuchte darauf das Gymnasium zu St. Matthäi in Breslau; neben den Schulwissenschaften auch die Musik eifrig forttreibend und besonders fleißig Violine übend, nahm 1819 eine Hauslehrerstelle in Polen an, kehrte aber bereits nach Verlauf eines Jahres wieder nach Breslau zurück und bezog nun erst die Universität daselbst behufs des Studium der Philosophie. Seine Liebe zur Musik aber ließ ihn nach nicht gar langer Zeit die wissenschaftliche Laufbahn verlassen, und er wandte sich nun zu seiner höheren Ausbildung im Violinspielen nach Berlin, wo er Mößers Unterricht genoß. Nachgehend nach Schlesien zurückgekehrt, lebte er im Hause des Amtsraths Lucas auf Borkau bei Glogau, bis er 1824 eine Stelle als Violinist in der dresdener Hofkapelle annahm, die er 1829 mit einer gleichen in Koburg vertauschte. Vermuthlich ist er noch daselbst.