Schilling 1/1838, Bd. 6

Toëschi, Giovanni Battista, Director der Hofmusik in München u. vorzüglicher Virtuos auf der Violine in der letzten Hälfte des 18ten Jahrhunderts; ein Sohn von obigem Carlo Giuseppe Toëschi. Er wurde um's Jahr 1745 in Mannheim geboren und genoß auf der Violine den Unterricht des berühmten Johann Stamitz. Er spielte sein Instrument mit vieler Kraft und Anmuth, componirte sehr beliebte Instrumentalmusik und schrieb besonders gute Sinfonien, welche Feuer, Ausdruck und Leben hatten, von denen aber nichts gestochen worden ist; auch wurde er nach Christian Cannabich's Tode als Orchesterdirector gerühmt. Wegen aller dieser ausgezeichnet guten Eigenschaften frühzeitig als erster Violinist der Hofcapelle in Mannheim angestellt, rückte er auch bald zum Concertmeister hinauf. Im Jahre 1778 wurde er bei Verlegung der Residenz mit dem übrigen Hofmusikpersonal nach München versetzt und starb hier am 1sten Mai 1800 als Musikdirector.