Walther 1/1732

Treü (Abdias) gebohren zu Anspach den 29 Jul 1597, allwo sein Vater, Michael Treü, das Stadt-Cantorat damahls noch bekleidete, wurde von an. 1601 bis 1618 zu Heilbrunn, woselbst sein Vater Conrector am Gymnasio geworden, erzogen, gieng in letztgedachtem Jahre auf die Universität Wittenberg, promovirte daselbst an 1621 in Magistrum, begab sich im folgenden Jahre wiederum nach Hause, wurde erstl. Pfarr-Substitut zu Heidenheim, nicht lange hernach Diaconus zu Merckerlbach, und endlich, nachdem er an 1623 sich verheyrathet, an. 1625 Schul-Rector zu Anspach; als aber, wegen damahliger Kriegs-Unruhe, die Besoldung nicht erfolgte, so daß man ihm völlige 3 Jahr restirte, resignirte er an. 1635 diesen Dienst, auf Vernehmen, daß auf der Universität Altorff einige Professur-Stellen vacant wären; kunte aber nicht so gleich unterkommen, sondern es verzog sich bis ins folgende 1636te Jahr, da er den 30ten Januar. als Professor Mathematum angenommen wurde, an. 1650 bekam er auch zugleich die Professionem Physicam, an 1654. das Amt eines Inspectoris Norici, bekleidete zweymahl das Universitäts-Rectorat, sechsmahl das Decanat, und starb im siebenden, nemlich am andern Oster-Tage an. 1669. S. Freheri Theatrum Viror erudit. clar. p. 1556 und das comp Gelehrten-Lexicon. Sein Directorium Mathematicum ist mit einer Vorrede des hochberühmten Theologi J. M. Dillherrns an. 1657 zu Nürnberg in 4to heraus gekommen. S. Matthesonii Orch III. p. 695. in der Anmerckung. Dessen dritten Buche soll ein Compendium Harmoniae f. Canonicae, ad partes Matheseos speciales pertinens, einverleibt seyn; das 4te Capitel: de Postulatis & Axiomatibus Harmonicis handeln, und das 5te Theoremata & Problemata Harmonica enthalten. Daß dieser Auctor der Erfinder derjenigen Temperatur sey, welche Prinz im 3ten Theile seines Phrynidis beschrieben; auch etliche Disputationes Musicas gehalten habe, so gedruckt worden, berichtet dieser in seiner Mus. Hist. c. 12. Par. 74. Eine von nurgedachten Disputationibus, so an. 1662 der Respondens, Tobias Gabriel Mayr, unter seinem Praesidio gehalten, handelt: de divisione Monochordi.