Lipowsky 1811

Vogel, (P. Benedikt): Vogel, (P. Benedikt), geboren zu Saulburg 1718, widmete sich den Wissenschaften und der Tonkunst zu München und Salzburg, trat 1743 in den Benediktiner-Orden zu Ottobeuren, wurde Priester, und starb daselbst 1790. Er gehörte unter die beßten Violinspieler seiner Zeit. In der Tonsetzkunst war er mittelmäßig. Er hatte die Theorie der Setzkunst sich ganz eigen gemacht, hatte auch den Contrapunkt vollkommen inne; allein es fehlte ihm an eigenen Ideen, an einer Auswahl schöner Gedanken, an einer regen Phantasie, daher er sich in seinen vielen Kompositionen der auffallendsten Plagiate -- ist doch das oft der Fall bei Kapellmeistern -schuldig gemacht hat. Um eine Messe zu schreiben, plünderte er nicht selten drei andere. Der Choral, den er sehr gründlich verstand, war sein Lieblings-Studium.