Schladebach 1/1861, Bd. 3

Zacconi, Ludovico, geb. zu Pesaro um die Mitte des 16ten Jahrhunderts, trat in den Augustinerorden und wurde Chordirektor seines Klosters in Venedig. 1593 trat er in die Kapelle des Erzherzogs Karl zu Wien und ging zwei Jahre darauf in die des Kurfürsten von Baiern über. Wahrscheinlich kehrte er um 1619 nach Venedig zurück. Man kannt von ihm ein theoretisch-didaktisches Werk: "Pratica di musica etc." (erster Theil Venedig, 1592, in einer zweiten Auflage 1596; zweiter Theil ebendaselbst, 1622), eine Art Musiklehre, die zu dem Besten gehört, was die damalige theoretische Schriftstellerei in Italien hervorgebracht.