Schladebach 1/1861, Bd. 3

Zach, Johann, geb. um 1705 zu Czelakowicz in Böhmen, war als noch junger Mensch zu Prag an den Kirchen St. Gallus und St. Martin als Organist angestellt, bewarb sich später um die Organistenstelle am St. Veitsdom, sah aber einen ihm offenbar untergeordneten Musiker vorgezogen, und verließ aus Verdruß darüber Prag und Böhmen überhaupt. Nach Mainz gekommen, wurde er daselbst vom Kurfürsten als Kapellmeister angestellt und schwang sich zu großer Bedeutung in der damaligen Musikwelt auf, sowohl als theoretischer wie als praktischer Musiker. Nachdem er längere Zeit sein Amt ehrenvoll verwaltet hatte, beraubte ihn eine unglückliche Liebe zu einer Gräfin seines Verstandes und er wurde nach Bruchsal in Baden gebracht, wo er 1773 starb. Von seinen vielen Kompositionen ist nur ein Klavier-Konzert im Druck erschienen (Speier, 1766).