Eitner 1/1904, Bd. 10

Ziegler, Johann Gotthilf, ein frühreifes Talent, Schüler von Seb. Bach und Theile in Naumburg. Er war in Dresden um 1688 geboren; Kirchhoff stellte ihm schon 1716 das Zeugnis der Reife aus und zeigte 1718 in den gelehrten Zeitungen ein theoretisches Werk an, was aber soviel man weiss, nicht erschienen ist (siehe unten). 1746 bewarb er sich um die Organistenstelle an der Liebfrauenkirche in Halle, erhielt sie aber nicht. Er hatte um 1715 in Halle Theologie und dann Jura studiert und erhielt die Organistenstelle an der Ulrichskirche, ausserdem war er ein gesuchter Musiklehrer (Chrysander 2, 241, nebst Abdruck einer Eingabe. Spitta 1, 518). Von seinen Kompositionen ist nur bekannt: 24 Polonoises p. clavecin. Berlin 1764 Winter. [Brüssel Cons.; Unterricht von der Composition. Ms. 4° 21, 16 Bll. in B. B., er wird dort Director musicae und Organist an St. Ulrich in Halle um 1720 genannt. Eine Kopie, wie es scheint. Näheres in der Allg. deutsch. Biographie.