Ott, Franz von Paula, * 2.7.1822 in München, + daselbst als Musikprofessor in Prag und zuletzt in München. Angeregt durch Petzmayers Spiel erkor er die Zither zu seinem Lieblingsinstrument und arrangierte eine Menge Werke für das Instrument. Im Jahre 1873 gab er eine Zitherschule in zwei Bänden heraus (die jetzt vergriffen ist) und dann erschien eine Reihe von Werken, in denen er teilweise eine neue Kompositions - und Satzweise aufstellte und insbesondere im Arpeggienspiel früher nicht gekannte Effekte hervorzubringen suchte. Seine Arpeggien sind der Saitenordnung der Zither entsprechend geschrieben und entbehren deshalb einen strengen Kunststils, auch hat sich in seinen Werken in der Stimmführung auf dem Griffbrett eine gewisse stehende Manier gebildet. Seine Kompositionen (gegen 80) bieten für jeden gebildeten Zitherspieler viel anregende Momente: Kindeserwachen, Am Sonntagmorgen, Sentimentale Plaudereien, Die vier Temperamente, Gebet auf den Bergen, Auf der Wanderung, Liebesgeflüster, Zur Feier der Wiedergenesung, Erinnerung an Max Albert, Erinnerung an Petzmayer, Erinnerung an Treu, Begrüßung des Meeres, Vom Loreleifelsen, Leben im Boulognerwald, Im Familienkreise, Beim Sonnenaufgang, Kunst und Natur, Der Waldsee, Erinnerung an Miramare, Zartes Erblühen, Am Lago Maggiore, Der Karneval von Venedig (Paraphrase).