Lipowsky 1811

Röth, (Philipp): Röth, (Philipp), geboren zu München 1779 den 6. März, widmete sich anfangs den Wissenschaften, und endlich der Tonkunst, wozu ihn seine innere Neigung vorzüglich bestimmte. Er erlernte beim berühmten Königl. baier. Hofmusikus Schwarz das Violonzell, und die Anfangsgründe der Komposition beim Kapellmeister Peter Winter in München, dessen viele an auswärtige Höfe gemachten Reisen ihn hinderten, sich länger als höchstens drei Viertel Jahre diesem Unterrichte zu widmen. Röth war also gezwungen sich selbst hierin zu bilden, und durch das Studium der Partituren grosser Künstler, z. B. eines Mozarts, Haydn, Cherubini u. s. w. einen guten, und schönen Satz sich anzugewöhnen. Seine ersten Versuche in Liedern, Variationen für die Flöte, die er in Wien bei Artaria herausgab, dann verschiedene Konzerte sprachen schon den künftigen Künstler aus, und fanden Beifall. Aber nun wagte er plötzlich einen raschen Flug, und schrieb eine Oper: Holnara, in drei Akten, welche auf dem Königl. Hoftheater zu München 1809 mit vielen Beifall aufgeführt wurde, und ihn aufmunterte eine zweite Oper: Der Pächter Robert, in einem Akte zu schreiben. Dieser Künstler wurde als Königl. Hofmusikus 1796 angestellt, und übt sich noch immer in der Komposition, daher man berechtiget ist, bald etwas Großes von ihm zu hören. Auch in Kirchenmusiken hat er sich bereits ausgezeichnet, worunter zwei Litaneien, eine aus D -- minor, und die andere aus F-minor vorzüglich zu erwähnen sind, besonders, da sie darthun, daß er auch den Contrapunkt studirt habe. Kritischer Anzeiger für Litteratur und Kunst. (München 1810.) XX. 107. und XXXIII, 179.